Eigentlich möchten die Städte und Gemeinden gut erzogene Hunde, die keinen Ärger machen, Hundehalter, die die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner wegräumen, alle Auflagen der Ordnungsbehörden befolgen und keinen Stress machen. Andererseits verhindern sie, dass die Hundehalter auf dafür eingezäunten Flächen ihre Hunde ausbilden und erziehen können, dass sie ihre Hunde artgerecht beschäftigen, so dass sie nicht zur Last für Anwohner und Mitmenschen werden. Das ist zumindest unser Fazit aus unseren Bemühungen seit über zwei Jahren ein geeignetes Trainingsgelände für unseren Verein zu finden.
Andere gemeinnützige Sportvereine bekommen von den Kommunen preisgünstige Sportstätten gestellt, wir haben bereits viel in Eigenregie geschafft, haben eigentlich schon fast alles, was für den Betrieb eines Hundesplatzes notwendig ist, vom Aufsitzmäher bis zum notdürftig eingelagerten Vereinsheim. Nur eines fehlt, nämlich ein geeignetes Gelände.
Warum wir ein Trainingsgelände suchen!
Man könnte sich natürlich fragen, warum wir ein Gelände suchen, wo wir doch beim SV in Homberg trainieren. Die Antwort ist aber ganz einfach. Der SV ist lieb und nett, dass wir dort trainieren können, aber die Übungszeiten sind dort so zeitlich eingeschränkt, aufgrund eines Nachbarn, dem es „zu laut“ war, dass wir mit den 2 Tagen nicht mehr auskommen und am Wochenende auch keine Trainingszeiten bekommen.
Alle unsere Bemühungen zusätzliche Trainingszeiten bei anderen Vereinen zu bekommen sind gescheitert. Viele Vereine vegetieren lieber kurz vor der Pleite vor sich hin und nutzen ihr Vereinsheim als billigen Kneipenersatz statt dort zu trainieren. Aber nicht nur mit eigenen Hunden wird da oft nicht trainiert, diese Vereine sehen es auch gar nicht ein, anderen Vereinen, wie uns, Trainingszeiten einzuräumen. Aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar …. Fakt ist aber, wir haben schon bei mehr als einem Verein angefragt und immer Absagen bekommen.
Folglich ist die einzige Lösung ein eigenes Gelände zu suchen.
Was bisher geschah ….
In der Vergangenheit haben wir Anzeigen geschaltet, aktiv Gelände gesucht, mit viel Mühe Eigentümer ausfindig gemacht, angeschrieben und mit diesen verhandelt. Im Ergebnis war das aber immer erfolglos. Selbst wenn wir schon mit dem Eigentümer des Grundstücks einig waren, kam dann die zuständige Gemeinde oder Stadt und hat uns die Nutzung des Grundstückes in der erforderlichen Form verweigert, obwohl es dann zum Teil in der unmittelbaren Umgebung schon genehmigte Hundeschulen und Hundepensionen gab. Für diese gab es die Einschränkungen wie für uns als Verein offenbar nicht. Alternativen wurden uns dann jedoch auch nicht angeboten.
Unser Problem ist laut Aussage der Stadt Neukirchen-Vluyn Folgendes:
- Aufgrund von Lärmschutzauflagen für einen Hundeplatz muss ein Mindestabstand zu nächsten Wohnbebauung von mind. 120m eingehalten werden.
- Solche Grundstücke liegen aber oftmals innerhalb landwirtschaftlicher Flächen, in Landschaftsschutzgebieten oder Naturschutzgebieten und dürfen dann in der Regel nicht als Trainingsgelände eingezäunt und genutzt werden.
- Was bleibt sind Gewerbegrundstücke, wo geringere Lärmschutzauflagen bestehen. Gewerbegrundstücke werden aber von den Kommunen in der Regel nur an Gewerbetreibende vergeben. Als gemeinnütziger Verein sind wir das aber nicht.
Ebenso haben wir in der Vergangenheit alle umliegenden Städte und Gemeinden angeschrieben, zum Teil warten wir auch nach mehreren Wochen immer noch auf eine Antwort. Von den meisten haben wir aber inzwischen Absagen bekommen oder nach einer Rückfrage keine weitere Antwort mehr. Warum? Das wissen wir nicht. Die meisten Kommunen haben ungenutzte Sportanlagen, ungünstig gelegene Gewerbegrundstücke oder ähnliches, nur offenbar ist keine Kommune gewillt uns mit diesen Grundstücken zu helfen. Selbst auf konkrete Vorschläge unsererseits, zu bestimmten Grundstücken, die definitiv der entsprechenden Kommune gehören, kommen nur Absagen ohne Alternativvorschläge.
Offenbar möchten die Kommunen zwar liebend gerne die Hundesteuer kassieren, Ordnungsgelder für Hundehalter verhängen und so ihre Stadtkassen füllen, aber lieber nichts für die hundehaltenden Steuerzahler oder Hundesportvereine tun. Nur stellt sich uns dann die Frage, warum erkennt der Staat Hundesportvereine als gemeinnützig an? Offenbar doch, weil diese Vereine etwas tun, was dem Staat gefällt. Warum wirft man uns dann immer Knüppel zwischen die Beine, statt uns entgegen zu kommen, indem man uns Gewerbeflächen zur Verfügung stellt? Hundeschulen haben es da bedeutend einfacher, denn als Gewerbetreibende können sie Gewerbegrundstücke bekommen. Bei Stundenpreisen von 25 EUR und mehr in einer Hundeschule sind es aber dann die Hundebesitzer, die für jedes Training tief in die Tasche greifen müssen. Und Hundesport können sie dort nicht machen, denn dazu brauchen sie die Mitgliedschaft in einem Hundesport- oder Rassezuchtverband.
Was wir suchen!
Uns ist es im Prinzip egal, wo das Grundstück liegt und welche Nutzungsart dafür vorgesehen ist. Wir brauchen kein Grundstück in idyllischer Lage. Wir nehmen auch eines an Bahngleisen, an der Autobahn oder sonst wo, wo es für anderen Zwecke ungünstig liegt. Wir möchten aber natürlich das Grundstück nur mit dem „Segen“ der Stadt und in legalem Rahmen nutzen. Wir möchten auch nichts umsonst, sondern eine angemessene Pacht zahlen, die aber natürlich im Rahmen dessen liegen muss, was wir bezahlen können. Wir verlangen von den Kommunen keine Zuschüsse und finanzielle Unterstützung, wie sie die meisten „Sportvereine“ von den Kommunen bekommen. Wir möchten einfach nur ein Grundstück zur Pacht, auf dem wir die nächsten Jahre in Ruhe und mit dem Segen der Stadt oder Gemeinde trainieren können.
Ob das Grundstück nun der Kommune gehört, einer Firma oder einen privaten Eigentümer hat, spielt für uns auch keine Rolle. Vielleicht findet sich ja eine Firma, die für uns etwas Platz auf dem Firmengelände hat, vielleicht ergibt sich neben der Pacht auch ein positiver Nebeneffekt, wie ein Rückgang von Einbrüchen etc, weil das Gelände dann auch in den Abendstunden und am Wochenende belebt ist.
Oder vielleicht hat ja auch ein netter Firmeninhaber oder Geschäftsführer ein Herz für Hunde und Hundesport und ist gewillt uns zu helfen? Oder es findet sich ein Verein in der Nähe der gewillt ist, uns Trainingszeiten einzuräumen oder der einen Nachmieter für die Platzanlage sucht. Wir sind für jegliche Vorschläge offen, die uns zu mehr Trainingszeiten in den Abendstunden und am Wochenenende verhelfen.
Unser Plan!
Wir werden auf jeden Fall vorerst nicht aufgeben und weiter suchen, bis wir ein geeignetes Grundstück gefunden haben. Vorerst haben wir noch die Hoffnung, dass Harald Lenßen, Bürgermeister von Neukirchen-Vluyn doch ein Einsehen hat und uns bei unserem Termin doch Hoffnung auf ein Grundstück macht. Sollte aber auch von Neukirchen-Vluyn eine Absage kommen, werden wir unsere Suche mit Hilfe von Presse und Fernsehen fortsetzen. Es kann nämlich nicht sein, dass gemeinnützige Hundesportvereine deutlich schlechter gestellt werden als andere Sportvereine und gewerbliche Hundeschulen.
Ein Gedanke zu “Brave Hunde fallen nicht vom Himmel!”